Ist Übergewicht wirklich ein Risikofaktor für Covid-19?

Ist Übergewicht wirklich ein Risikofaktor für Covid-19?

 

 

Corona hält uns nun bereits mehr als 1 Jahr in Atem. Diese Zeit ist aber auch die Chance, Studien durchzuführen. Sehr interessant bei einer der zahlreichen gestarteten Studien ist der Zusammenhang zwischen Übergewicht und Covid-Erkrankungen.

Eine US-Studie ergab, dass 78% der mit Covid-19 in Krankenhäuser eingelieferten Patienten entweder übergewichtig waren oder an Fettleibigkeit litten. Sie mussten letztendlich häufiger auf die Intensivstation bzw. an Beatmungsgeräte angeschlossen werden, leider immer wieder mit letalem Ausgang.

Erschreckend einerseits. Andererseits birgt diese Tatsache auch die Chance, etwas zu ändern.

 

 

Wieso sind Übergewicht und Bauchfett, Diabetes und Insulinresistenz so gefährlich?

  1. Bauchfett, vor allem das innere Bauchfett, verursacht chronische Entzündungsreaktionen. Fettzellen produzieren grundsätzlich Entzündungsstoffe. Diese Reaktionen schwächen das Immunsystem deutlich, da es permanent im Reizzustand ist. Aber diese Entzündungsstoffe schädigen auch die Gefäßinnenwände, das s.g. Endothel, was der Nährboden für Thrombosen ist. Es bilden sich Blutgerinnsel in lebenswichtigen Organen.

  2. Und diese sind es, gemeinsam mit dem Zytokin-Sturm, die bei einer Covid-19-Erkrankung todbringend sein können.

  3. Dazu kommt, dass Diabetiker grundsätzlich eine schlechtere Funktion der Lunge haben.
    Vorzeitige Atemnot beim Treppensteigen kann hier ein Hinweis sein. Interessanterweise scheinen hier das Geschlecht, der BMI und die Tatsache, ob es sich um Raucher*innen oder Nichtraucher*innen eine untergeordnete Rolle zu spielen.

    Kommt dann eine Corona-Infektion hinzu, ist die von vornherein geschwächte Lunge anfälliger. Muss dann auf der Intensivstation beatmet werden, stehen die Chancen weniger gut.
  4. Körperfett verursacht auch ein schlichtweg mechanisches Problem: es breitet sich in den Regionen zwischen den großen Organen aus. Auch dort, wo sich üblicherweise die Lungen entfalten. Wenn die Lunge durch inneres Bauchfett und Zwerchfellhochstand eingeengt ist – und somit ihrer Aufgabe nicht mehr zu 100% nachkommen kann – ist die Lungenfunktion also eingeschränkt. Das bereitet Erregern eine perfekte „Landebahn“.

  5. Spannenderweise oder vielmehr leider ist es auch bereits die s.g. Insulinresistenz, die einen Risikofaktor für schwere Covid-19-Verläufe darstellt. Es muss also gar nicht immer ein diagnostizierter Diabetes Typ 2 sein.

Die Basis dafür, nicht an Covid-19 zu erkranken, ist jedoch ein gesundes Immunsystem. Die dauernde Belastung desselben ist demnach ein hohes Risiko.

Weitere Folgen von Übergewicht und Adipositas sind Herzerkrankungen, Diabetes, Bluthochdruck, Krebs und Herz-Kreislauferkrankungen. Sie alle schwächen auch das Immunsystem. Ergo: Der Mensch mit diesen Vorerkrankungen ist gefährdet, auch an Covid-19 zu erkranken.

 

Wann also ist man fettleibig, dick, übergewichtig?

Ein Body-Mass-Index (BMI) von bis zu 25 sei optimal – so eine US-Studie. Steigt der BMI darüberhinaus an, erhöht sich auch das Krankheitsrisiko – besonders bei Menschen die älter als 65 Jahre alt sind.

Ab BMI 30 ist man als fettleibig einzustufen (Adipositas Grad I). Ein Mensch mit einem BMI von knapp über 25 kann durchaus eine schlanke Erscheinung haben, der Körperfettanteil ist wesentlich. BMI 25 bis 29,5: leichtes Übergwicht.


Ab BMI 30 gilt man in Österreich als Covid-Risikopatient und wird daher beim Impfprogramm vorgereiht. Das ist allerdings für manche eine zweifelhafte Ehre.
Bei Adipositas Grad II (BMI 35 - 39,9) und Grad III (BMI 40 und mehr) erhöht sich das Risiko entsprechend noch weiter.

 

Vielleicht ist das genau jetzt der richtige Zeitpunkt über eine Ernährungsumstellung und Gewichtsreduktion nachzudenken und diese aktiv anzugehen?

Allerdings fördern Lockdowns, Ausgangssperren, Quarantäne, Masken, Bewegungsmangel, Frust und Depression Esslust und Alkoholgenuss.

Vielleicht ist es hingegen in Zeiten von Home-Office für manche sogar einfacher, mehr Augenmerk auf gesunde Ernährung zu legen und etwas an den Essgewohnheiten zu verändern?

Zum Glück gibt es auch als übergewichtiger Mensch präventive Maßnahmen, die effizient schützen. Lesen Sie dazu die Blogbeiträge über Vitamin D, Zink, Selen, Transferfaktoren.

Allerdings: nur mit einem ausreichenden Vitamin D-Spiegel (ca. 60 ng/ml anstreben) ist es leider auch nicht getan. Erfahrungsgemäß ist es leider häufig der Fall, dass Covid-19-Erkrankte trotz hoher Vitamin D-Spiegel ziemlich schwere Verläufe hatten, einfach, weil sie stärker übergewichtig waren, chronische Entzündungszustände ("Silent Inflammation") hatten, bzw. eine Insulinresistenz feststellbar war.

Nach dem Motto: Übergewicht sticht gute Nährstoffversorgung aus. 
Dazu habe ich allerdings noch keine Studie gefunden.

 

Was kann ich nun tun?


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Quellen:
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33002478/

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33463658/

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32988724/

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32571783/

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32352637/

https://immunityageing.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12979-020-00212-x

https://science.sciencemag.org/content/369/6509/1280.full

Studie der US-CDC: 78% der COVID-Spitalsseinweisungen übergewichtig oder adipös

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© Dr. Veronika Königswieser